Sonntag, 22. Mai 2011

Die ausgebliebene Apokalypse

Wie versprochen: Ich melde mich am 22. Mai. Nun konnte ja eigentlich niemand damit rechnen, dass ich am 21. Mai um punkt sechs Uhr (Sommerzeit? Ortszeit Israel?) entrückt werden würde, denn schließlich ist das ja nur was für Gläubige. Soweit ich das sehe, ist aber niemand entrückt worden. Nichteinmal Mr. Camping, auf dessen unfehlbare Berechnungen die Endzeitstimmung ja zurückgeht. Man darf gespannt sein, für welchen Termin der nächste Weltuntergang angekündigt wird.

Während das für uns ja noch lustig sein mag, erfährt man leider aus den Nachrichten, dass einige religiös Verblendete versucht haben, ihre Familien noch rechtzeitig vor der Entrückung zu töten. Da hört dann aber der Spass auf. In diesem Sinne eine schönes Wochenende...

Freitag, 13. Mai 2011

Freitag, der 13. und der Weltuntergang

Also, mir geht es gut. Ich habe heute eine dicke Akte erledigt, meinem iMac eine neue externe Festplatte spendiert und sitze momentan vor selbigem und genieße eine Zigarre. Ja, und ich weiß auch, dass das ungesund ist. Aber das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist: Ich habe noch drei Stunden Zeit, damit ich irgendwie Pech habe. Schließlich ist heute Freitag, der 13. Im Übrigen der einzige in diesem Jahr. Und da muss man doch Pech haben.
Im GWUP-Blog kann man einiges über die Geschichte dieses Tages erfahren. In einem Kommentar dort erfahren wir auch, dass der Freitag traditionell ein Unglückstag ist und dass die Zahl 13 aus irgend welchen Gründen eine Unglückszahl ist. Ich kann das gar nicht verstehen. Der Freitag ist doch an sich der schönste Arbeitstag der Woche: Man kann sich auf das Wochenende freuen. Und warum ist gerade die 13 so schrecklich? OK, Apollo 13 war sicher nicht die erfolgreichste NASA-Mission. Aber immerhin sind die Astronauten durch ungeheure und unglaubliche technische Anstrengungen unbeschadet wieder auf der Erde gelandet. BTW: Der Film ist wirklich klasse!
Letztlich ist es wie mit allem anderen Aberglauben: Man weiss nicht so richtig, woher solche Vorstellungen kommen. Auf der Sonnenseite: Die Welt wird nächste Woche Samstag (21.05.) untergehen. Das steht fest, zumindest kann man das einer amerikanischen Webseite entnehmen. Also ist das der letzte Freitag, der 13.. Na schaun wir mal. Ich melde mich spätestens am 22.05. und berichte...
Ach so, da will ich doch gleich zur Vorbereitung auf den Weltuntergang den nächsten Kölner Skeptikerstammtisch ankündigen:
Dienstag, 17.05.2011 ab 19:00 Uhr
im Herbrand's in Ehrenfeld.
Besucher, die mit uns vor dem Weltuntergang nochmal anstossen wollen, sind wie immer gern gesehen. Schade nur, dass ich meine Reise nach Wien zur GWUP-Jahreskonferenz schon gebucht habe. Also: Ein schönes letztes Wochenende.

Donnerstag, 5. Mai 2011

Die Mondverschwörung - eine Filmkritik

Vorab: Wer den Film die Mondverschwörung noch sehen will und sich die Spannung nicht nehmen lassen will, der sollte diesen Beitrag besser überspringen.
Für alle Anderen ist dieser Beitrag gedacht. Einen Trailer habe ich natürlich auch eingebunden.


In seiner ganzen Pracht kann man den Trailer auf der Filmhomepage hier anschauen.

Fertig, ok, dann beginne ich mal mit meiner Geschichte. Aufmerksam geworden bin ich auf diesen etwas ungewöhnlichen Dokumentarfilm durch einen Bericht im GWUP-Blog. Um das Ergebnis vorweg zu nehmen: Der Film verdient es, gesehen zu werden. Wir sprechen hier wohlgemerkt über einen Dokumentarfilm. Einen Dokumentarfilm, der erschreckt, gerade weil er dokumentiert. Einen Dokumentarfilm, der aber dazu auch noch unterhält, auch wenn einem manchmal das Lachen im Halse stecken bleibt.

Regisseur Thomas Frickel schickt den amerikanischen Fernsehreporter Dennis Mascarenas auf eine Reise durch die deutsche Esoterik-Szene. Aufhänger des Films (Spoiler-Alert!) ist die Frage, wem eigentlich der Mond gehört. Einem Amerikaner, der Grundstücke auf dem Mond verkauft und sich selbst als Oberhaupt der Galaktischen Regierung (da denkt man irgendwie an Raumpatroullie) bezeichnet, oder einem Deutschen, dessen Familie angeblich Friedrich der Große den Mond zum Geschenk gemacht hat? Davon ausgehend, erfahren wir mehr über die Geheimnisse des Mondes, über Mondwasser, Mondgymnastik und vieles mehr. Die Reise führt den gewichtigen Reporter quer durch Deutschland und über die Antroposophie ganz folgerichtig in den braunen Teil der Esoterik-Szene. Da erfährt er gar schreckliches über die amerikanisch-jüdische Verschwörung gegen die nordischen Menschen, hinter der der Kampf der Echsen gegen die Aldobaraner steht (Wurde das System nicht im ersten Star Wars Film von Darth Vaders Todesstern zerstört - na egal). Er erfährt, wie diese Verschwörer uns mittels vergifteten Geldes und plutoniumverseuchter Chemtrails ausrotten wollen. Und dass wir nicht verzagen müssen, denn der Erlöser (der uns auch schon das Reich für 1000 Jahre gebracht hat) hat mit seinen mit Flugscheiben ausgerüsteten Geheimtruppen in Neuschwabenland in der Antarktis überlebt, ist jünger geworden und bereitet sich darauf vor, endlich die Weltherrschaft zu übernehmen.

Das wirklich Erschreckende an der Sache: Die waren von ihrer jeweiligen absurden Theorie alle völlig überzeugt. Während das bei belebtem Wasser ja noch ganz witzig ist, hört der Spass bei der jüdischen Weltverschwörung aber nun doch auf. Am meisten musste ich den Reporter bewundern, der bei all dem Eso-Geschwurbel stets ganz ruhig zugehört hat. In diesem Sinne ein echter Dokumentarfilm, der dokumentiert, die Schlussfolgerungen aber dem Zuschauer überlässt.

Fazit: Ein sehenswerter Film, für Skeptiker ein Muss und für alle anderen: Wenn mich das nächste Mal jemand fragt, was denn an dem ganzen Eso-Kram so schlimm sei, werde ich ihn/sie auf diesen Film verweisen.

Ein kleines Filmrätsel zum Abschluss:
Was ist das?

  1. Die Rückseite einer Kinokarte?
  2. Eine vom Erzengel Michael gefertigte Grafik?
  3. Ein effektives Mittel zur Bekämpfung der Chemtrails?



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