Freitag, 20. September 2013

In eigener Sache



Ja, ich weiss: Gute Vorsätze und so weiter. Ich habe gerade gesehen, dass ich seit mehr als einem Jahr nicht mehr gebloggt habe. Warum? Ganz einfach: Ich habe keine Zeit. Zum einen stresst der Job zur Zeit mehr als gewöhnlich. Zum anderen muss ich als Mitglied des Hauptrichterrates der ordentlichen Gerichtsbarkeit in Nordrhein-Westfalen auch meinen Pflichten als "Arbeiter- und Bauernführer" (so die Charakterisierung einer Kollegin) nachkommen. Und dann habe ich auch noch bei der GWUP Verantwortung übernommen. Da kommt so einiges zusammen. Und ein Privatleben habe ich auch noch.

Aber ich gelobe trotzdem nochmal Besserung. Ich werde versuchen, wenigstens einmal in der Woche zu skeptischen und anderen Themen zu bloggen. Versprochen? Naja, ich werde es versuchen. Also bitte: Stay tuned.

Was hat diesen Gesinnungswandel bewirkt? Ich war letzte Woche auf dem 3. Kölner IT-Rechtstag und habe über die Rechtsprechung unseres Senats zum IT-Recht referiert. Und da kannten einige sogar mein Blog. Das hat mich dann doch angesichts der hier herrschenden Stille ein wenig beschämt. Also: Ein neuer Anlauf.


Freitag, 13. Juli 2012

Freitag, 13.07.2012

09:45 Blick aus dem Fenster: Noch alles grau und nass. Aber der Dauerregen hat aufgehört. So sieht es denn ganz gut aus für den GWUP-Informationsstand auf der Schildergasse.

14:30 Uhr von ein wenig Regen lassen wir uns nicht unterkriegen:





Was für ein Tag! Insgesamt eine schöne Aktion und viel Interesse für die GWUP und ihre Themen.

Nachtrag: Jetzt habe ich auch ein Video von der Aktion hochgeladen:

Mittwoch, 11. Juli 2012

Freitag, der 13. und Aberglaube

Rechtzeitig zum bevorstehenden Freitag, dem 13., hat die GWUP auf dieser Seite einige Informationen zum Thema Aberglaube zusammengestellt.
Die Kölner Skeptiker werden übrigens - wenn es die Wetterverhältnisse des deutschen Sommers zulassen - am Freitag, dem 13. Juli, auf der Schildergasse (Höhe Krebsgasse) einen Informationsstand zum Thema veranstalten. Ich werde hier im Blog und auf Twitter (@ralfnausk und @skepticologne) live berichten.

Sonntag, 8. Juli 2012

Lang ist's her


Ist da noch jemand? Es ist jetzt wohl schon mehr als ein Jahr her, dass ich hier zuletzt gebloggt habe. Muss ich mich dafür entschuldigen? Wohl nicht, denn meine Freizeit ist knapp bemessen. Trotzdem möchte ich mir jetzt doch mal wieder etwas Zeit nehmen, um an dieser Stelle meine gemischten Gedanken zu teilen. So viele Themen sind mir schon entgangen: Der 6. Welt Skeptiker Kongress in Berlin zum Beispiel. Oder die Tatsache, dass die etwas fragwürdigen Methoden eines bekannten Homöopathie-Schreibers ihren Weg in die allgemeine Tagespresse gefunden haben. Oder die heftige Diskussion über die Frage, ob wir auf skeptischen Konferenzen eine schriftlich niedergelegte Politik zur Frage sexueller Belästigung benötigen. Also: Viele Themen. Wenig Zeit. Aber trotzdem. Einneuer Anlauf. Mal sehen. Stay tuned!


Donnerstag, 9. Juni 2011

Drei Tage Skeptiker

Prater Riesenrad
Die GWUP Jahreskonferenz in Wien ist am vergangenen Samstag zu Ende gegangen und mittlerweile habe ich auch ein wenig Schlaf nachgeholt, mir Wien angesehen und nun auch zu Hause wieder alles in Ordnung gebracht, meine Fotos bearbeitet und finde nun auch noch etwas Zeit, meine Eindrücke zu teilen.

Auftakt war am Himmelfahrtstag der traditionelle Publikumstag im Naturhistorischen Museum, einem eindrucksvollen Bau gegenüber der Hofburg.
Naturhistorisches Museum (c) by RalfNausK

Der Andrang zu dieser Veranstaltung war so groß, dass nicht alle Besucher Platz fanden. Beim Publikumstag geht es traditionell darum, Themen aus der Arbeit der GWUP in lockerer Atmosphäre vorzustellen. Die Wiener Regionalgruppe, die Gesellschaft für kritisches Denken, hatte ein abwechslungsreiches und unterhaltsames Programm vorbereitet. Den Auftakt machte Science Buster Prof. Heinz Oberhummer mit einer Präsentation "Homöopathischer Vollrausch für Schüttler". Mit Hilfe einer Flasche Rum und 12 Wassergläsern stellte er Rum C12 her, eine Verdünnung so unvorstellbaren Ausmaßes, dass leider kein Rum mehr im Endprodukt vorhanden war. Prof. DDr. Ulrich Berger wagte ein Schlückchen und war so nüchtern wie zuvor.
Prof. Oberhummer verdünnt Rum (c) by RalfNausK
Damit war das Thema "Homöopathie" aber noch nicht erledigt. Die Wiener Skeptiker ließen es sich nicht nehmen, noch eine Wiederholung der 10:23 - Aktion vor großem Publikum folgen zu lassen. Eine ganze Reihe Skeptiker schluckte homöopathische Hochpotenzen - offensichtlich ohne Schaden zu nehmen. Jedenfalls waren die meisten von ihnen auch noch beim Rest der Tagung dabei. Um es gleich nochmal zu erwähnen: Das beweist nicht, das Homöopathie nicht wirkt. Es beweist, dass die Zuckerkügelchen bei Hochpotenzen eben nur Zuckerkügelchen sind und keine Spur des "Wirkstoffes" mehr drin ist. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Es ist nicht Aufgabe der Skeptiker, die Unwirksamkeit zu belegen. Es ist Sache der Homöopathen zu belegen, dass ihre allen wissenschaftlichen  Erkenntnissen widersprechende Methode irgend eine über den Placebo-Effekt hinausgehende Wirkung hat. Dafür hatten sie über 200 Jahre Zeit.

Homöopathie hat ja eine Menge mit Wasser zu tun und so schloss sich konsequent ein Vortrag über Wassermythen an. Besonders beliebt ist in der Eso-Szene das "Beleben" von Wasser, ein Konzept, für das wissenschaftliche Grundlagen nicht ersichtlich sind. Ich persönlich trinke ja lieber Wasser, in dem nichts mehr lebt. Wenn zu viel Leben im Wasser ist, führt das erfahrungsgemäß eher zu Durchfall. Interessanter Weise stellte sich in der Diskussion heraus, dass zum Beispiel das Kolpinghaus in Wien, in dem einige Teilnehmer untergekommen waren, damit wirbt, dass dort "Granderwasser" aus der Leitung sprudelt. Aberglauben in einer katholischen Einrichtung?

"Hundini" bei der Arbeit... (c) by RalfNausK
Getreu dem Unterhaltungsanspruch der Veranstaltung zeigte GWUP-Magier Wolfgang Hund alias "Hundini" unglaubliche Beispiele seiner Kunst. Das wundersame Verhalten von Wasser, die Beherrschung des elektrischen Stroms oder auch die faszinierende Möglichkeit, Wasser durch den Körper einer Skeptikerin zu spülen (siehe nebenstehendes Foto) brachten dem Skeptiker Hund ordentlich Applaus ein.

Höhepunkt des Publikumstages war die erstmalige Verleihung des "Goldenen Brett vorm Kopf" für den herausragendsten Unsinn des Jahres. Nominiert waren die Innsbrucker Professorin Claudia von Werlhof, eine feministischen Wissenschaftlerin, die den Verdacht geäußert hat, die USA könnten das verheerende Erdbenen in Haiti mittels des Projektes "HAARP" gezielt verursacht haben (Zu den wissenschaftlichen Hintergründen verweise ich auf den Vortrag von Holm Hümmler über Erdbebenmaschinen (am dritten Konferenztag)), Dr. Mario Max Prinz zu Schaumburg-Lippe, der über Astro-TV unter anderem ein "Reichtums-Elixir vermarktet und last but not least Dokumentarfimer P.A. Straubinger, der für seinen "Dokumentarfilm" über Lichtnahrung 'Am Anfang war das Licht' nominiert war.
Die Mutter des Prinzen verleiht der Jury eine Klobrille
(c) by RalfNausK

Während bei anderen Preisverleihungen dieser Art die "Geehrten" der Veranstaltung fernbleiben, haben es die Nominierten - mit der bemerkenswerten Ausnahme von Frau Prof. von Werlhof - durchaus sportlich genommen und sind der Einladung der Veranstalter gefolgt. Entgegen der Befürchtungen von P.A. Straubiger wurde auch niemand ausgebuht, angespuckt oder sonst verunglimpft. Vielmehr entspann sich eine durchaus interessante Diskussion. Während Mario Max Prinz zu Schaumburg-Lippe eine launige und durchaus ironische Videobotschaft (habe ich leider nicht im Internet gefunden) geschickt hatte, beschränkte sich Frau von Werlhof auf den Hinweis, wir hätten die UNO nominieren sollen. Aber das war nicht alles, was der umtriebige Adoptivprinz unternommen hatte: Seine Mutter und sein Adoptivvater nahmen an der Verleihung teil und drehten den Spieß kurzerhand um: Sie verliehen der Jury eine Klobrille (österreichisch: Brettl) und hatten die skeptischen Lacher auf ihrer Seite.
P.A. Straubinger mit dem "Goldenen
Brett vorm Kopf"
(c) by RalfNausK

Der Preis ging schließlich an P.A. Straubinger, der selbst anwesend war und eine passende Rede hielt. Über seinen Trip zur GWUP-Preisverleihung gibt es - schließlich ist er Dokumentarfilmer - eine unterhaltsame Dokumentation, die ich der Einfachheit hier eingebettet habe. Man sieht: Die Aufnahme war durchaus nicht feindselig.
P.A. Straubinger gewinnt from thomas kamenar on Vimeo.

Der erste Abend endete dann mit einer Vorstellung der Science Busters im Rabenhof.

Der zweite Tag begann viel zu früh (9:30 Uhr) mit einer Mitgliederversammlung im Kuppelsaal der Technischen Universität. Nach der Mittagspause stellte Prof. Edzard Ernst dann die Frage "Quo Vadis Alternativmedizin". Kurzfassungen der Vorträge findet man hier. Ich spare mir daher Berichte im Einzelnen, zumal Skeptiker-Chefreporter Bernd Harder darüber bereits quasi live gebloggt hat. Seinen Beitrag zum Vortrag von Prof. Ernst gibt es hier.
Danach sprach die Medizin-Anthropologin Dr. Michaela Noseck über "Energie als Metapher in der österreichischen Heilerszene". Den Abschluss der Vorträge bildete ein Vortrag von Mag. Jakob Pietschnig zum - angeblichen - Mozart-Effekt.

Der Blogger und andere Skeptiker beim Heurigen
(c) by RalfNausK, danke an Rouven für das Foto.
Von der TU ging es dann zum Heurigen beim "Kierlinger". Für mich einer der Höhepunkte der Konferenz, weil man in lockerer Atmosphäre tratschen, viele neue Menschen kennen lernen und sich mal richtig amüsieren konnte. Endlich habe ich auch den Hoaxmaster kennen gelernt, den Gastgeber des Hoaxilla-Podcast. BTW: In der Folge am 12.06.2011 gibt es Interviews von der Konferenz!. Mit der letzten Tram ging es dann in die Stadt.

Kaum zu glauben: Ich habe es tatsächlich geschafft, am nächsten Morgen um 9:15 Uhr pünktlich zum Vortrag von Prof. Dr. Timothy Stern zum Thema "On being a Scientist" wieder im Kuppelsaal zu erscheinen. Der Vortrag war zudem in englisch, da wird man dann schnell wach.

Anschließend stellte Prof. DDr. Ulrich Berger "Statistricks" vor: Wie man zu einer wissenschaftlichen Studie für sein Placebo-Produkt kommt. Sehr informativ. Das gleiche galt für den Vortrag von Dipl. Ing. Manfred Ruttner über "Handymythen und Alltagsirrtümer". Ich wusste zum Beispiel nicht, dass mein Handy nicht ständig sendet, sondern nur alle paar Stunden.
Der Kuppelsaal der TU Wien
(c) by RalfNausK

Nach der Mittagspause fragte Prof. Dr. Andreas Hergovich, wohin der Weg der Parapsychologie führt. Das Werlhof-Thema griff der Vortrag von Dr. Holm Hümmler zum Thema "Erdbebenmaschinen" wieder auf.

Den Abschluss bildete dann Dr. Florian Aigner, der über CERN-Mythen referierte und uns erklärt hat, warum die Physiker in Genf wohl nicht die Welt zum Untergang bringen werden.

Fazit: Eine sehr erfolgreiche und schöne Konferenz, die Lust auf Mehr macht. Die nächste GWUP-Konferenz wird als Internationale Konferenz in Berlin stattfinden. Aber erstmal geht es im September nach Zürich zum Denkfest. Vielleicht treffen wir uns da.

Ach ja, ich habe den Besuch in Wien genutzt, alte Freunde wiederzusehen und ungebührlich viele Fotos zu schießen.
Meine Fotos aus Wien finden Sie auf Flickr, meine Konferenzfotos finden Sie hier.

Freitag, 3. Juni 2011

Nachtrag

Sternzeit... Leider habe ich es gestern nicht mehr geschafft, vor lauter Twittern @ralfnausk auch noch dieses Blog upzudaten. Der gestrige Publikumstag bei der GWUP Jahrestagung war ein schöner Auftakt. Höhepunkt war die Verleihung des Goldenen Brett vor dem Kopf an den Dokumentarfilmer P.A. Straubinger für seinen Film "Am Anfang war das Licht". Leider hat es der Prinz zu Schaumburg-Lippe für sein auf dem Astro-TV vermarktetes Reichtums-Elixir und die Universitätsprofessorin für paternalistische Verschwörungstheorien Prof. Dr. Claudia von Werlhof nicht gereicht, so dass sie nur einer ehrenden Erwähnung wert waren. Die Geehrten - mit der beachtlichen Ausnahme von Erdbeben-Werlhof - sahen die Sache sportlich: Der Prinz zu Schaumburg-Lippe hatte nicht nur eine Videobotschaft geschickt, sondern auch seine Mutter und seinen Adoptivvater. Preisträger P.A. Straubinger war sogar selber anwesend und hielt eine launige Rede. Eine erfolgreiche Veranstaltung.
Der Abend klang dann mit den Sciencebustern und dem Programm "Cruzification Party" aus. Für mich klang er allerdings mit einem skeptischen Umtrunk aus, so dass ich gestern leider nicht mehr blitzen konnte.

Nun stehe ich hier im Kuppelsaal der TU Wien und harre der gleich beginnenden Mitgliederversammlung, bevor es mittags mit einem Vortrag von Edzard Ernst richtig losgeht. Bis dann.

Donnerstag, 2. Juni 2011

Andrang




—Über Andrang können wir nicht klagen. Hier ein Blick auf die Warteschlange.