Donnerstag, 5. Mai 2011

Die Mondverschwörung - eine Filmkritik

Vorab: Wer den Film die Mondverschwörung noch sehen will und sich die Spannung nicht nehmen lassen will, der sollte diesen Beitrag besser überspringen.
Für alle Anderen ist dieser Beitrag gedacht. Einen Trailer habe ich natürlich auch eingebunden.


In seiner ganzen Pracht kann man den Trailer auf der Filmhomepage hier anschauen.

Fertig, ok, dann beginne ich mal mit meiner Geschichte. Aufmerksam geworden bin ich auf diesen etwas ungewöhnlichen Dokumentarfilm durch einen Bericht im GWUP-Blog. Um das Ergebnis vorweg zu nehmen: Der Film verdient es, gesehen zu werden. Wir sprechen hier wohlgemerkt über einen Dokumentarfilm. Einen Dokumentarfilm, der erschreckt, gerade weil er dokumentiert. Einen Dokumentarfilm, der aber dazu auch noch unterhält, auch wenn einem manchmal das Lachen im Halse stecken bleibt.

Regisseur Thomas Frickel schickt den amerikanischen Fernsehreporter Dennis Mascarenas auf eine Reise durch die deutsche Esoterik-Szene. Aufhänger des Films (Spoiler-Alert!) ist die Frage, wem eigentlich der Mond gehört. Einem Amerikaner, der Grundstücke auf dem Mond verkauft und sich selbst als Oberhaupt der Galaktischen Regierung (da denkt man irgendwie an Raumpatroullie) bezeichnet, oder einem Deutschen, dessen Familie angeblich Friedrich der Große den Mond zum Geschenk gemacht hat? Davon ausgehend, erfahren wir mehr über die Geheimnisse des Mondes, über Mondwasser, Mondgymnastik und vieles mehr. Die Reise führt den gewichtigen Reporter quer durch Deutschland und über die Antroposophie ganz folgerichtig in den braunen Teil der Esoterik-Szene. Da erfährt er gar schreckliches über die amerikanisch-jüdische Verschwörung gegen die nordischen Menschen, hinter der der Kampf der Echsen gegen die Aldobaraner steht (Wurde das System nicht im ersten Star Wars Film von Darth Vaders Todesstern zerstört - na egal). Er erfährt, wie diese Verschwörer uns mittels vergifteten Geldes und plutoniumverseuchter Chemtrails ausrotten wollen. Und dass wir nicht verzagen müssen, denn der Erlöser (der uns auch schon das Reich für 1000 Jahre gebracht hat) hat mit seinen mit Flugscheiben ausgerüsteten Geheimtruppen in Neuschwabenland in der Antarktis überlebt, ist jünger geworden und bereitet sich darauf vor, endlich die Weltherrschaft zu übernehmen.

Das wirklich Erschreckende an der Sache: Die waren von ihrer jeweiligen absurden Theorie alle völlig überzeugt. Während das bei belebtem Wasser ja noch ganz witzig ist, hört der Spass bei der jüdischen Weltverschwörung aber nun doch auf. Am meisten musste ich den Reporter bewundern, der bei all dem Eso-Geschwurbel stets ganz ruhig zugehört hat. In diesem Sinne ein echter Dokumentarfilm, der dokumentiert, die Schlussfolgerungen aber dem Zuschauer überlässt.

Fazit: Ein sehenswerter Film, für Skeptiker ein Muss und für alle anderen: Wenn mich das nächste Mal jemand fragt, was denn an dem ganzen Eso-Kram so schlimm sei, werde ich ihn/sie auf diesen Film verweisen.

Ein kleines Filmrätsel zum Abschluss:
Was ist das?

  1. Die Rückseite einer Kinokarte?
  2. Eine vom Erzengel Michael gefertigte Grafik?
  3. Ein effektives Mittel zur Bekämpfung der Chemtrails?



(Antwort: 1-3)

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