Sonntag, 30. Januar 2011

Homöopathie - Nichts drin, nichts dran

Nur zur Erklärung meines letzten Posts: Der Inhalt wurde homöopathisch mit D30 potenziert. Die Folge ist, das nichts vom Inhalt drin ist.

Ich war in den letzten Tagen damit beschäftigt, die internationale 1023-Kampagne hier in Köln mitzuorganisieren, darum habe ich leider nicht viel Zeit zum Bloggen - schließlich habe ich auch noch einen regulären Beruf, und der macht momentan zu allem Überfluss auch besonders viel Arbeit. Trotzdem möchte ich hier ein wenig über die 1023-Kampagne berichten.

Was ist die 1023-Kampagne?
Homöopathie-Kritiker auf der ganzen Welt werden am 5./6. Februar 2011 demonstrieren, dass in Homöpathischen Mitteln nicht das drin ist, was draufsteht. Also werden wir gemeinsam eine "Überdosis" von Globuli nehmen. Viele Menschen glauben ja, dass Homöopathie eine Naturheilkunde ist. Das stimmt aber nicht. Homöopathie ist ein Glaubenssystem. Homöpathie beruht auf zwei Glaubensprinzipien:
Dem Simile-Prinzip und dem Prinzip der Potenzierung.

Was ist das?
Das Simile-Prinzip besagt, dass ein Stoff, der beim Gesunden bestimmte Symptome hervorruft, diese beim Kranken heilen kann. Anbgesehen davon, dass es dafür keinen Beleg gibt, sollten wir mal einen Blick darauf werfen, wie Homöopathen feststellen, dass ein Gesunder bei der Einnahme bestimmte Symptome zeigt. Man nennt diesen Vorgang: Bestimmung des Arzneimittelbildes. Dabei wird die zu prüfende Substanz in einer Dilution von C30 verabreicht und die Symptome durch Befragung festgestellt. Damit besteht schon mal ein Problem: C30 bedeutet eine Verdünnung im Verhältnis 1: 10 hoch 60. Das ist eine 1 mit 60 Nullen. Bei einer solchen Verdünnung ist aber ausgeschlossen, dass auch nur ein einziges Molekül der "Urtinktur" in der Dilution verbleibt. Was also soll die Symptome hervorrufen?
Damit sind wir dann auch bei der Potenzierung: Die Homöopathie geht davon aus, dass eine größere Verdünnung die Wirkung steigert. Und so wird munter in Ausmaßen verdünnt, bei denen nichts von der angeblich wirksamen Substanz verbleibt.

Fazit: Homöopathie wirk allenfalls deshalb, weil man dran glaubt.

Sinn der 1023-Kampagne ist es, auf diesen Umstand aufmerksam zu machen. Ich bin mir natürlich darüber im Klaren, dass Homöopathen nicht einmal behaupten, dass ihre Mittel irgend einen Wirkstoff enthalten. Fragt man nach den Wirkprinzipien, dann gibt es verschiedene Antworten: Wir wissen nicht wie es wirkt, aber es wirkt. Alternativ gibt es Hinweise auf "Quanteneffekte" oder ein "Gedächtnis des Wassers". Leider fehlt es für die erste Behauptung an Nachweisen: In kontrollierten klinischen Studien schneidet die Homöopathie regelmäßig nicht besser ab, als andere Placebos. Und das wirft natürlich auch Fragen hinsichtlich der Quantenspekulationen auf.

Unterhaltsam ist insoweit der folgende Videobeitrag:


Es geht bei der Kampagne also nicht darum, zu beweisen, dass Homöopathie nicht wirkt - es ist nämlich insoweit genau anders herum: Die Homöopathie gibt es seit über 200 Jahren und hat es nicht geschafft, einen Wirkungsnachweis zu führen. Das ist aber an sich von jedem zu erwarten, der eine Heilmethode verkauft.
Es geht darum, den Umstand, dass Homöopathie keine Naturheilkunde, sondern Aberglaube ist und das eben in einem homöopathischen Präparat nicht das drin ist, was draufsteht, im wahrsten Sinne des Wortes zu demonstrieren. Letztlich bleibt nur Zucker und Wasser.

Mehr Informationen zu 1023-Kampagne finden Sie hier:
GWUP - organisiert die Kampagne in Deutschland und Österreich
1023.org.uk - Homepage der internationalen Kampagne

Zum Abschluss noch ein Video:


Nachtrag: Den Clip gibt es mit deutschen Untertiteln hier. (Danke an @esowatchcom für den Hinweis)

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